des wahnsinns knusprige beute

einblicke und ausblicke in das und aus dem leben eines doktoratsstudenten auf der suche nach.... ja, was eigentlich?

Samstag, März 25, 2006

diagonale

seit dienstag läuft hier in graz die diagonale, das festival des österreichischen films also.
wie ich ja schon in einem vorangegangenen posting erwähnt habe, hab ich bisher nicht allzuviel interesse für österreichische filme gehabt, aber irgendwie, vor allem wenn man viele freunde im ausland hat, scheint es doch angebracht zu sein, sich selbst ein wenig zu bilden und zumindest ein paar zu kennen, damit man in gesprächen nicht vollends bloßgestellt wird.
so war ich denn donnerstags mit einem japanischen freund zusammen zwei filme. hatte am nachmittag davor arbeit (sprich: ich hab gekellnert), und da viel los war, hab ich eigentlich befürchtet ich würde während der filme einschlafen.
das ist nicht passiert.
dafür waren die filme zu abgedreht....
der erste, "keller - teenage wasteland," drehte sich um zwei wohl zirka 16jährige österreichische burschen (offensichtlich bundesdeutscher herkunft, die schauspieler zumindest), die sich zufällig kennenlernen und, weil ihnen so langweilig ist und sich ihre eltern nicht um sie kümmern, zusammen viel zeit verbringen. sie spielen in einer verlassen fabrik außerhalb der stadt (wien?), sie stehlen alkohol in merkur märkten, besaufen sich und stellen allerlei unsinn an. eines tages werden sie beim stehlen erwischt und von einer verkäuferin (italienischer akzent) rausgeworfen werden. als rache lauern sie ihr auf und verfolgen sie und ihren gewalttätigen freund (wiener dialekt) zu deren wohnung. als die frau die wohnung verläßt um im keller wäsche zu waschen schlagen die burschen sie bewußtlos und schleppen sie in die verlassene fabrik, wo sie sie an einem stuhl festbinden und sitzen lassen. dem einen der burschen scheint es die frau angetan zu haben, da der andere aber dominant ist (und außerdem homoerotische interessen am anderen zu haben scheint...), traut er sich nicht der frau zu helfen. als die frau durch einen trick den (netteren) jungen dazu bringt, in ihrer wohnung etwas zu holen, trifft er dort den freund der frau der ihn verfolgt und schließlich das versteck findet. doch anstatt erleichtert zu sein, schreit er die frau an und schlägt sie (die noch immer angebunden ist). ich weiß ja nicht, aber selbst gewalttätige menschen würden wohl in solch einer situation anders reagieren... jedenfalls kommt plötzlich der dominante junge dazu (er hat immer eine pistole dabei) und erschießt den mann. das wird dem anderen jungen dann zuviel. er überwältigt den gewalttäter, befreit die frau, schläft (!!) mit ihr und beendet damit den sehr verwirrenden film.
zusammenfassend kann man sagen, daß es ein ziemlich nerviger film war, mit vielen ungereimtheiten und mit vielen sachen, die ich nie sehen wollte. wieso sind außerdem die beiden hauptdarsteller mit bundesdeutscher aussprache ausgestattet, obwohl sie doch österreicher spielen und noch dazu die mutter des einen astreines wienerisch spricht?!? das einzig österreichische an dem film ist der freund der frau, und der ist ein gewalttätiger mann wie er im buche steht...
der andere film, "snow white," ist eigentlich ein schweizer film. nur der produzent ist zufällig österreicher, was man scheinbar als ausrede gelten lassen kann, ihn zu den österreichischen filmen zu zählen. dieser film, jedenfalls, war ein sehr erwachsener und ernst zu nehmenderer film. die hauptdarsteller sind eine etwa 25jährige schweizerin, drogenabhängig, tochter reicher eltern, die sich nicht um sie kümmern, und ein französischer rapper, der die welt in schwarz/weiß sieht und ein echter weltverbesserer ist. als sich die beiden inneinander verlieben beginnen die schwierigkeiten. sie verheimlicht vor ihm daß sie reiche eltern hat, denn er haßt reiche leute. als er's doch rausfindet, gibts den ersten streit. der treibt sie wieder in die drogen und sie sieht sich mit einem schuldenberg konfrontiert und einem gewalttätigen dealer (ein österreicher, überraschung!), der sie fortan schickaniert. sie versetzt das auto ihres vaters, um einen teil zu bezahlen. der vater verstößt sie daraufhin (die mutter, immer in depressionen, ist sowieso nur auf sich selbst fixiert). doch da ist ja immer noch der rapper (der inzwischen auf tournee ist). als sie sich wiedersehen, scheint alles in ordnung zu sein. doch dann findet er raus, daß sie drogen genommen hat, was natürlich nicht in seine weltsicht paßt, und wieder gibts streit und sie läuft davon und wieder in die drogen. sie wohnt daraufhin bei ihrer freundin, die sich prostituiert. da sie geld braucht, geht sie mit ihr zu einem "double date." dabei fließen massig alkohol und drogen. als ihre freundin vom übermäßigen drogenkonsum und durch das zutun ihres brutalen freiers stirbt, bekommt sie es mit der angst zu tun, und möchte wieder zu dem rapper zurück. nur hat sie keine möglichkeit ihn zu erreichen, da sie ihr handy für drogen eingetauscht hat. letzten endes findet sie doch eine möglichkeit ihn zu erreichen und erzählt ihm alles. er arrangiert einen flug für sie und sagt, sie möge nach paris zu ihm kommen. alles scheint gut zu werden, doch am flughafen werden bei einer routinekontrolle drogen bei ihr gefunden und sie versäumt den flug. in tiefer verzweiflung versucht sie mit einem kopfschuß selbstmord zu begehen, doch sie überlebt, mit schweren hirnschäden. ende.
ein sehr schwerer, aber seriöser film, mit dem einzigen manko (wieder mal), daß der einzige bezug zu österreich ein proletoider und gewalttätiger mann ist. was, um alles in der welt, haben die alle nur gegen die österreichischen männer. sind wir wirklch so schlimm?!? jedenfalls ist mir jetzt klar, warum österreichische filme so wenig bekannt sind. weil man sie nämlich nicht als österreichische filme erkennt! entweder ist nur der regisseur österreicher und der film spielt in frankreich (siehe "cachè") oder aber, noch unscheinbarer, nur der produzent ist österreicher ("snow white"), oder aber die umgebung ist österreich, die schauspieler aber nicht ("teenage wasteland"). wir sind schon ein seltsames land...

Mittwoch, März 22, 2006

trennungszeiten

ist ja wirklich seltsam. es gibt so zeiten, da scheinen die sterne so schlecht zu stehen, daß man direkt beobachten kann, wie rundherum bei verschiedensten leuten alles schiefläuft.
zur zeit kommt es mir zum beispiel so vor, als wäre allgemeine beziehungskrisenzeit. am montag hat eine freundin von mir sich, mehr oder weniger, von ihrem freund getrennt. am dienstag hab ich einen anruf von einer bekannten bekommen, daß sie und ihr freund sich getrennt hätten. und am mittwoch chatte ich mit einer guten koreanischen freundin von mir, die mir erzählt, wie unglücklich sie derzeit in ihrer beziehung ist - auch das, trennungsreif. das war dann schon fast unheimlich.
das sind dann so die zeiten, wo man auf der einen seite mitleid empfindet für diejenigen, die das gerade durchmachen müssen, und auf der anderen seite überschäumt vor glück, daß man selbst gerade mal nicht der gefährdeten spezies "beziehungsmensch" angehört. mir hat eine trennung gereicht.
naja, so gesehen fällt diese seltsame trennungsperiode wohl in die kategorie "frühjahrsputz," wo man altlasten los wird und einen neuen start versucht. ich kann nur für alle beteiligten hoffen, daß es kein fehlstart wird. vor allem aber empfehle ich jedem nach einer gescheiterten beziehung eine große portion zeit allein für sich. denn so schön eine beziehung auch sein kann, es ist recht schwierig sich selbst darin weiterzuentwickeln. nur wenn man auch mal auf sich allein gestellt sein kann, in der nacht alleine einschlafen, am morgen alleine aufwachen, und sich ohne schlechtes gewissen auf sich selbst konzentrieren kann, kann man sich selbst kennenlernen. und erst dann, wenn man sich selbst kennt, kann man sich erst wirklich auf einen anderen menschen einlassen, und glücklich werden.
so gesehen, kann eine trennung auch was gutes sein.

Dienstag, März 21, 2006

frühling und sonstiges belangloses

scheinbar ist jetzt doch endlich der frühling gekommen.
was für ein seltsames jahr. da beschwert man sich jahrelang, daß es keinen schnee zu weihnachten gibt, wie man es aus den guten alten kindertagen gewohnt ist und prompt (mit mehreren jahren verspätung) rollen als antwort tonnen um tonnen von schnee an, bis man vor lauter weiß die wolken nicht mehr sehen kann. das läßt jetzt zweierlei rückschlüsse zu: wünsche gehen entweder gar nicht in erfüllung, oder sie werden exzessive wirklichkeit, bis man sich wünschte, man hätte den wunsch nie ausgesprochen. so oder so scheinen wünsche da etwas kontraproduktiv zu sein.
ab heute läuft in graz die diagonale. zum ersten mal überhaupt sehe ich mir da ein paar filme an. ein japanischer freund von mir möchte gern zu einigen vorstellungen und da hab ich auch zugesagt. bin ja echt gespannt. hab ja bisher mit österreichischen filmen nie so viel am hut gehabt, vielleicht gibts ja auch gute.
muß außerdem langsam anfangen, meine stipendienunterlagen vollständig auszufüllen und abzugeben. daß zur zeit meine studienfinanzierung in der schwebe ist, trägt nicht gerade dazu bei, mir einen ruhigen schlaf zu verschaffen...

Freitag, März 17, 2006

hier und jetzt

wie die tage so verfliegen...
ich kann mich heute kaum daran erinnern, daß ich aufgestanden wäre und schon ist schon wieder die nacht hereingebrochen und der kreis schließt sich wieder.
mein gedächtnis an die tage, die wie wolken am himmel teilnahmslos an mir vorbeiziehen, ist wie ausgelöscht. einzig mein atem, dessen regelmäßiges aus und ein mich noch irgendwie daran erinnert, daß ich tatsächlich existiere, stellt noch irgendeine verankerung dar in einer realität, die immer schwerer greifbar, immer flüchtiger wird.
so wie die sonne aufgeht, so geht sie unter; oder sie geht nicht auf, untergehen tut sie trotzdem. die tage bleiben dieselben, im rückblick, im zerschlissenen fernglas meines gedächtnisses, daß keine neuen informationen mehr aufzunehmen im stande zu sein scheint. ein einziges leben im jetzt, in welchem die vergangenheit ein zweidimensionales gebilde ist, das keiner näheren betrachtung oder kritik standhalten würde, und in welchem die zukunft wie eine böse ironie erscheint, wenn man daran denkt, daß sie in nicht allzu langer zeit zu einer zweidimensionalität verkommen wird, in dem moment nämlich, in dem sie aus dem jetzt tritt und in die erinnerung versinkt.
so lebt man, und atmet und fühlt und hofft und verzweifelt und liebt und haßt und ißt und schläft, in seeliger ungewißheit, daß all die sachen, all die gefühle, die unser jetzt im moment des erlebens so groß und unbeschreiblich gemacht haben, dereinst im selben sumpf versinken werden, in dem sie alle versinken, die erinnerungen; und daß sie einst genauso verhandelbar, veränderbar und manipulierbar sein werden, wie alles um uns herum; in einer welt, die sich in jeder sekunde neu konstruiert und sich aus den schatten der vergangenheit ein immer wieder neues weltbild erschafft, das ihrer derzeitigen ideologie gerecht wird.

Mittwoch, März 15, 2006

gestern&bier&schlaf&mehrere japaner, in beliebiger reihenfolge

heute schon wieder so früh aufgewacht....
was ist denn der sinn des (post)studentenlebens wenn nicht der, daß man beliebig lange und überhaupt in jeder stellung und zu jeder tages und nachtzeit schlafen kann? dieser sinn scheint ein wenig an mir vorbeigedriftet zu sein und sich dafür in anderen studenten verstärkt ausgeprägt zu haben.
war gestern mit einem japanischen freund von mir was trinken. da staunt das auge, denn während ich in aller ruhe ein kühles blondes (0,3l format) hinuntergluckste, floß bei ihm der gerstensaft in so rauhen mengen und in solcher unverrückbarer regelmäßigkeit wie die flüsse ins meer. ich hab versucht nicht mitzuzählen, aber ich denke es waren etwa ein großes und ungefähr drei kleine bier, die da ihren weg in seinen magen gefunden haben. sir, da zieh ich den hut!
sind danach noch zum japaner (zu MEINEM japaner, dem einzigen ECHTEN japaner in graz, wo ich als kellner gearbeitet hab bzw. tu ich das noch immer) dessen etwas beengte räumlichkeiten und überfüllte gaststube uns nicht davon abgehalten haben und noch reinzuquetschen und frech vor dem chefsushiroller an die bar zu hocken und mit ihm zusammen zu dritt die resolute japanische jungkellnerin zu nerven. auch ne art, sich die zeit zu vertreiben.
jedenfalls, und das ist der punkt, hatte ich insgesamt vielleicht 4 kleine bier. genug also um müde zu werden. was ich war. genug auch, so sollte man meinen, um ruhig und lange zu schlafen. nur da klappts irgendwie nicht, trotz all der übung, die ich darin schon habe... bin langsam geneigt, all die probleme auf mein fortschreitendes alter abzuschieben. nur, wenn ich JETZT schon damit anfange, welche ausrede bleibt mir dann noch im echten alter? hmmm.....

Dienstag, März 14, 2006

wieder mal was neues....

so. nach vielen umwegen auf meinen japanischen weblogs bin ich nun endlich wieder bei meiner muttersprache angelangt. nach monaten, in denen ich mich in mühevoller kleinstarbeit eines elektronischen wörterbuchs bedienen mußte, um in etwa rudimentär das auszudrücken was mir so im kopf rumgeschwebt ist, ein skelett meiner gedanken sozusagen, das wohl all jenen kopfzerbrechen verursacht hat, die es gutmütig zu lesen versuchten, ja, nach all diesen monaten hat mich endlich die idee ereilt, auch ein solches weblog auf deutsch zu schreiben.
wenn ich mir allerdings den ersten absatz dieses meines ersten postings so ansehe, stünde mir ein skelett wohl besser zu gesicht. von grammatik keine rede und die sätze sind verschachtelter als diese russischen puppen, die man ineinander steckt... naja, aber mit der zeit wird das wohl irgendwie werden, denk ich mir.
obwohl, mir deucht, daß mit fortschreitendem studium und alter meine ausdrucksfähigkeit zunehmend unter einer eigenartigen verkorksung (gibts dieses wort überhaupt?) leidet, sprich es fällt mir immer schwerer mich klar und präzise auszudrücken und nicht gleich in hochkomplexes geschwafel abzugleiten.
das hängt wohl auch damit zusammen, daß ich schon so lange zeit auf der universität bin. dort verliert man ja gewissermaßen seine geistige und sprachliche unschuld. man wird überrollt von seltsamsten theorien und tagtäglich wird einem eingehämmert ja nichts zu glauben was man sieht oder hört, da ja alles nur eine konstruktion sei. dieser exzessive dekonstruktionismus trägt schon die ersten früchte und ich glaube nicht was ich da vor mir sehe: eine schon vier absätze lange abhandlung über das nichts! ^^
ich denke, damit beende ich meinen ersten ausflug in die welt der deutschsprachigen weblogs. ich verspreche auch, daß ich mir fürs nächste mal was sinnvolleres ausdenke! allzuviel hoffnungen würd ich mir allerdings nicht machen, als leser dieser zeilen nämlich. alsdann....